Der alten ELW 1 aus dem Jahr 1997 konnten in diesem Jahr durch ein neues Fahrzeug auf dem aktuellen Stand der Technik ersetzt werden. Die Beschaffung war mit einem langen und intensiven Planungs- und Konzeptions-Prozess verbunden, welcher in enger Absprache mit dem Ausbauer durchgeführt wurde.
Der Arbeitskreis setzte sich aus der IuK Einheit, den IT-Gerätewarten (Michael Möller und Hennrich Blöbaum), der Löschgruppenführung Schnathorst (Uwe Kirchhoff und Maik Kleine) unter Koordination des Fachbereichsleiters Technik Sven Heuer zusammen.
In enger Abstimmung und guter Zusammenarbeit mit Frank Gießmann vom Fachbereich Bürger wurde die Beschaffung von der Planung über Ausschreibung bis zur Abnahme hervorragend durchgeführt. Die Leitung der Feuerwehr sieht daher keinen Bedarf zur „Optimierung der Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen“ durch Dritte.
Das Fahrzeug auf Basis MAN TGE 5.180 wurde durch die Firma OWL Digitalfunk- Ostwestfalen Lippe ausgebaut. Der ELW 1 hat ein Gesamtgewicht von 5,5 Tonnen und erfordert daher die Führerscheinklasse C1. Er verfügt über ein 6-Gang Automatikgetriebe und einen 180 PS starken Dieselmotor der Euro-Norm 6. Es wurde auf hohe Fahrsicherheit (Stabilität) und einfache Bedienung geachtet.
Das Fahrzeug besteht aus insgesamt vier Segmenten, die dem Personal ausreichend Platz und die nötige Technik zum Abarbeiten selbst größerer Einsatzlagen bietet. Neben dem Cockpit ist im Mittelteil ein kleiner Besprechungsraum zu finden, in dem vier Personen Platz haben. Fahrer- und Beifahrer-Sitz können komplett gedreht werden. An dem Besprechungstisch befindet sich unter anderem ein Bildschirm auf dem wichtige Informationen zum Einsatz angezeigt werden können. Dieser Besprechungsraum kann auch als dritter Arbeitsplatz (inkl. PC) für den Führungsassistenten oder den Einsatzleiter genutzt werden. Eine seitlich montierte Markise schützt die Einsatzkräfte nicht nur vor Regen, sondern bietet auch im Sommer Schutz vor der Sonne, sodass dort bei allen Wetterbedingungen eine Lagebesprechung durchgeführt werden kann. Der Fernmeldebetriebsraum liegt – durch eine Schiebetür getrennt – in dem dahinter liegenden Arbeitsraum.
Zwei Terra-PC von der Wortmann AG mit drei Bildschirmen, Digitalfunkgeräte der Firma Sepura im DMO- und TMO-Modus und ein analoges 2m-Funkgerät angebunden an Bedieneinheiten von Major BOS sowie Funktelefon und Drucker sind an den Arbeitsplätzen der Fernmelder vorhanden. Hier können die Fernmelder alle Informationen rund um den Einsatz recherchieren, mit den Einsatzkräften und der Leitstelle kommunizieren und den Funkverkehr dokumentieren. Der ELW verfügt über Telefonie und Internet mit verschiedenen Mobilfunkanbietern, um unterschiedliche Netzabdeckungen auszunutzen. Für die Einsatzstellenverwaltung und Dokumentation wurde eine Software der Firma LIS beschafft. Der Fernmeldebetriebsraum ist voll klimatisiert und bietet den Einsatzkräften auch im Sommer ein angenehmes Klima, um konzentriert arbeiten zu können. Im Winter sorgen Zusatzheizungen für die nötigen Temperaturen im Fahrzeug.
Im Heck befinden sich alle sonst nötigen Utensilien, die ein autarkes Arbeiten des ELW möglich machen. Neben dem Notstromaggregat befindet sich dort Material zur Ausleuchtung sowie Absicherung des Aufstellplatzes. Die Sondersignalanlage besteht aus zwei Dachbalken. Im hinteren Dachbalken sind zur Verkehrsabsicherung gelbe Blitzlichter integriert. Zur Kennzeichnung des ELW ist in den beiden Dachbalken zusätzlich zu allen vier Seiten rotes Blinklicht zu finden. Über die eingebauten Lautsprecher sind auch Durchsagen oder Bandabspielungen möglich.
Mit Inbetriebnahme des neuen ELW wird die bisherige ELW-Gruppe in eine IuK Einheit umgewandelt. Die Technik des Fahrzeuges, insbesondere die PC-Arbeitsplätze erfordern regelmäßig Schulungen des Personals sowie konstanter Betreuung durch die IT-Gerätewarte.
Die Leitung der Feuerwehr ist sehr zufrieden mit dem Fahrzeug und ist dankbar für das Engagement der IuK Einheit bei der Inbetriebnahme und Schulung. Alle mittleren und großen Einsätze der letzten Jahre zeigten, wie schnell die bisherige Lösung an Ihre Grenzen stieß. Zuletzt hatte der Großband an Himmelfahrt 2021 gezeigt, wie schwierig die Arbeit ohne vernünftige Bedingungen ist, bis 2–3 Stunden später der ELW 2 in Betrieb genommen werden kann.